Die Natur brachte im Harz so manche bizarre Felsformation hervor. Doch vielerorts gestaltete auch der Mensch durch seine Tätigkeit das Landschaftsbild. Dabei entstanden teilweise für den Harz völlig untypische Formen. Derart exotisch anmutende Relikte bieten heute eine unerwartete Abwechslung und sind es wert, besucht zu werden.
Östlich von Wolfshagen befindet sich ein ehemaliger Diabas-Steinbruch. Bei Diabas handelt es sich um ein magmatisches Gestein mit leicht grünlicher Färbung. Es ist relativ schwer und daher gut für den Straßenbau und ähnliche Anwendungen geeignet. Die Lagerstätte bei Wolfshagen weist eine Mächtigkeit von bis zu 120 Metern auf.
Das einstige Steinbruchgelände stellt in unseren Tagen ein Refugium für zahlreiche einheimische Tier- und Pflanzenarten dar. Da das Innere des renaturierten Areals nicht betreten werden darf, haben Flora und Fauna hier die Möglichkeit, sich ungestört zu entwickeln.
Besonders markant und bildprägend ist der 47 Meter aus dem Gelände herausragende sog. Brutfelsen. Dieses turmartige Gebilde besteht aus seinerzeit nicht als abbauwürdig angesehenem Gestein. Sein Gipfel zeigt das einstige Höhenniveau des Steinbruchareals an.
Textquelle: Rundwanderweg Spur der Steine - ehemaliger Diabas-Steinbruch bei Wolfshagen im Harz (harzlife.de)
Da zum Exklusivtermin zur Begehung des renaturierten Steinbruchgeländes noch Zeit hatte, begab ich mich auf eine Teilstrecke des Lehrpfades "Spur der Steine", um mir einen ersten Überblick zu verschaffen:
Treffpunkt war das Touristenzentrum in Wolfshagen. Bis die kleine Teilnehmergruppe vollzählig war, spazierte ich im angrenzenden Park herum:
Doch dann ging es los. Zu Fuß ging es um das abgesperrte Steinbruchsgelände herum bis zu einem ersten Übersichtspunkt. Ein Mitarbeiter der Landesforsten erklärt nicht nur die Renaturierung des Steinbruchs, sondern gibt auch interessante Einblicke in den Zustand des deutschen Waldes und dessen Zukunft.
Von diesem Aussichtspunkt geht es weiter in den Steinbruch hinein. Die Tore werden exklusiv für uns als Kleingruppe geöffnet. Normalerweise darf der Steinbruch nicht betreten werden. Um so eindrucksvoller die Motive, die uns im renaturierten Gelände erwarten. Der Brutfelsen ragt imposant inmitten der Flachwasserteiche empor.
Nach ca. 3 Stunden Führung war die Erkundungstour am und durch den Steinbruch beendet. Höchst interessant und äußerst spannend. Die exklusive Führung wird in der Regel zweimal im Jahr für eine kleine Gruppe angeboten. Infos und Anmeldemöglichkeiten gibt es bei der Touristinformation Wolfshagen.
Der Steinbruch befindet sich hier: