Ein Gewitter mit Blitz und Donner erschreckt und fasziniert uns zugleich. Die wichtigsten Zutaten für Gewitterwolken sind Hitze und Wasserdampf. Beim Sich-Auftürmen der Gewitterwolke trennen sich in ihrem Innern die Ladungen durch Reibung und Zerstäuben der Wasserteilchen: Die Eiskristalle laden sich positiv auf, die Tropfen negativ. Dadurch entsteht im kalten oberen Teil der Wolke ein Gebiet positiver Ladung, während nahe dem Boden negative Ladung überwiegt. Das elektrische Feld wächst so lange, bis die Spannung mehrere hundert Millionen Volt beträgt. Schließlich überschreitet die Feldstärke eine kritische Schwelle von ungefähr 170.000 Volt pro Meter und ein gigantischer Kurzschluss kündigt sich an: der Blitz. Er kann sich innerhalb der Wolke oder zwischen Wolke und Boden entladen.
Schon seit langer Zeit üben Gewitter eine große Faszination auf mich aus. Die donnernde Naturgewalt auf einem Foto festzuhalten ist sicherlich für viele Fotografen sehr reizvoll. Wenn es dann einmal klappt und ein Unwetter über die passende Region zieht, sollte man die Chance nutzen und dieses Naturschauspiel als Foto festhalten. Meine zaghaften Versuche möchte ich auf dieser Seite vorstellen:
An einem Donnerstagabend Ende Juni 2016 war es soweit: nach einem sonnigen und schwül-heißen Tag mit über 35° C. zogen in den Abendstunden tiefschwarze Gewitterwolken am Weserbergland vorbei. Die Gewitterfront streifte zunächst nur die Region. Doch spät am Abend kündigten helle Blitze über dem Lipper Bergland an, dass auch das Wesertal vom Gewitter heimgesucht wird. Schnell die Kamera und das Stativ geschnappt und sich auf einer Anhöhe postiert, von wo aus man das gesamte Wesertal bis Vlotho (Kreis Herford) und das Lipper Bergland überblicken kann.